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Rund 1,5 Millionen Schafe werden laut Statistischem Bundesamt in Deutschland gehalten – und zwar mit steigender Tendenz. Verteilt sind sie auf 9.550 Betrieben, die vorranging in Süd- und Norddeutschland liegen. Die Schafhaltung hat weltweit und auch in Deutschland eine lange Tradition – die Deichschafe im Norden sind aus dem dortigen Landschaftsbild nicht wegzudenken und die süddeutsche Wander- und Hüteschäferei ist sogar von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt worden. Die Bedeutung der Schafhaltung in der Landschaftspflege ist damals wie heute ungebrochen.

Unterteilt werden die Schafrassen in Milchschafe, Fleischschafe, Landschafe, Bergschafe und Merinoschafe. Wir stellen Ihnen die Vielfalt der in Deutschland gehaltenen Schafrassen vor!

 

Merinoschafe 

Die Merinoschafe zählen zu den Hauptrassen und stellen beispielsweise in Bayern den Hauptanteil aller Schafe. Sie sind durch ihren Zweinutzungstyp und ihre Frohwüchsigkeit nicht nur für den Hobbyhalter, sondern vor allem auch für den Vollerwerb geeignet, insbesondere das Merinolandschaf. Für die nässere Witterung in Norddeutschland sind sie allerdings weniger geeignet.

 

Merinofleischschaf

Das Merinofleischschaf ist ein relativ großes Zweinutzungsschaf: Merinofleischschafe liefern, wie ihr Name schon sagt, sowohl eine gute Fleischleistung bei guter Futterverwertung, als auch eine feine, gekräuselte, weiße Wolle mit 22 – 28 μ, wobei jedoch der Fokus auf der Fleischleistung liegt. Sie kommen mit allen Haltungsformen zurecht. Die weiblichen Schafe sind hornlos, die Böcke weisen teilweise Hornstummel auf. Die Brunst ist asaisonal und die Lämmer sind sehr frohwüchsig.

 

Steckbrief Merinofleischschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 110-140 75-95 6,0-8,0  
Jährlingsböcke 80-120 70-90 5,0-7,0  
Mutterschafe 70-85 70-85 4,0-6,0 150-200
Zuchtlämmer (6 Monate) 40-60 70-85 3,5-6,0  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 350-450 g, Lebendgewicht: 42 kg      
Herkunft und Status einheimisch, gefährdet      

 

Merinolandschaf

Das Merinolandschaf ist dem Merinofleischschaf sehr ähnlich, auch hier handelt es sich um eine Zweinutzungsrasse für Fleisch und Wolle mit einer deutlichen Betonung auf der Fleischleistung und einer Wolle von etwa 26-28 Mikron. Sie sind robust und gut geeignet für Weide-, Pferch- und Wanderhaltung sowie zur Landschaftspflege. Es ist die typische Rasse der Vollerwerbsschäferei in Süddeutschland. Die asaisonale Brunst, gute Muttereigenschaften, hohe Fruchtbarkeit sowie die extreme Frohwüchsigkeit mit bis zu 500 g pro Tag ergänzen die hohe Mastleistung und gute Schlachtkörperqualität hervorragend.

 

Steckbrief Merinolandschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 120-160 85-95 6,5-7,0  
Jährlingsböcke 90-120 80-90 6,0-7,0  
Mutterschafe 70-100 70-85 4,0-5,0 150-200
Zuchtlämmer (6 Monate) 50-60      
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 400-500 g, Lebendgewicht: 42 kg      
Herkunft und Status einheimisch, nicht gefährdet      

 

Fleischschafe

Fleischschafe liefern hochwertige Schlachtkörper, verlangen aber auch ein gutes Futterangebot. Sie sind daher gut für die Koppel- und Hütehaltung auf ertragreichen Flächen geeignet. Sie liefern zwar auch relativ viel Wolle, meist jedoch mit über 30 Mikron.

 

Schwarzköpfiges Fleischschaf

Neben einem schwarzen Kopf weist das schwarzköpfige Fleischschaf auch auffällige schwarze, unbewollte Beine auf. Sie bevorzugen Hüte- und Koppelhaltung und bieten dafür Frohwüchsigkeit, kräftige Bemuskelung, ein stabiles Fundament und weiße Wolle mit etwa 33 - 35 Mikron. Es ist die Hauptschafrasse der Wanderschäfer im Norden Deutschlands. Die Brunst ist saisonal, die Erstzulassung ist ab etwa 10 Monaten möglich.

 

Steckbrief Schwarzköpfiges Fleischschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 120-160 80-90 5,0-7,0  
Jährlingsböcke 90-120 75-85 5,0-6,0  
Mutterschafe 70-100 70-80 4,0-5,0 150-200
Zuchtlämmer (6 Monate) 50-60      
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 400-500 g, Lebendgewicht: 42 kg      
Herkunft und Status einheimisch, nicht gefährdet      

 

Blauköpfiges Fleischschaf

Das aus Frankreich stammende Blauköpfige Fleischschaf ähnelt stark dem Schwarzköpfigen Fleischschaf, wobei jedoch Kopf und Beine statt schwarz eher schiefer- bis dunkelblau erscheinen, einschließlich der Schleimhäute. Die Fruchtbarkeit ist sehr gut bei saisonalem Brunstzyklus und die Zuchtlämmer sind bereits mit 7-9 Monaten und 50 kg wieder zuchtreif. Dadurch, sowie durch ihre hohe Milchleistung und guten Muttereigenschaften, bestechen sie mit einer sehr guten Aufzuchtleistung. Sie werden meist in Koppelhaltung auf ertragreichem Grünland gehalten und liefern neben Fleisch auch relativ viel ausgeglichene Wolle mit 33 – 35 μ.

 

Steckbrief Blauköpfiges Fleischschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 110-130 75-80 5,0-7,0  
Jährlingsböcke 90-110   5,0-6,0  
Mutterschafe 70-90 70-75 4,0-4,5 180-220
Zuchtlämmer (6 Monate) 45-55      
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 400-500 g, Lebendgewicht: 42 kg      
Herkunft und Status Frankreich, nicht gefährdet      

 

Weißköpfiges Fleischschaf

Auch das Weißköpfige Fleischschaf ähnelt den beiden vorgenannten Rassen – natürlich bis auf den weißen Kopf. Es entstand durch die kurzzeitige, zurückhaltende Kreuzung des einheimischen Marschschafes mit englischen Fleischschafrassen, insbesondere Cotswold. Später wurden weitere genetische Leistungssteigerungen durch das Einkreuzen von Texelschafen vorgenommen. Sie sind gut geeignet für das kühle, feuchte, küstennahe Klima im Norden Deutschlands und tragen durch schonenden Tritt und Biss zur Erhaltung der dortigen Deichanlagen bei. Sie sind außerdem nicht nur sehr frohwüchsig, sondern auch frühreif und fruchtbar. Die Wolle ist mit 38 – 40 μ sehr robust und wird daher in der Industrie vielseitig eingesetzt.

 

Steckbrief Weißköpfiges Fleischschaf      
 

Gewicht kg

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 110-150 6,0-7,0  
Mutterschafe 70-90 5,0-6,0 150-210
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 400 g    
Herkunft und Status einheimisch, stark gefährdet    

 

Suffolk

Das aus Großbritannien stammende Suffolk liefert, neben guter Fleischqualität, auch weiße Wolle mit 30 - 34 μ. Es kommt gut mit Hüte- und Koppelhaltung zurecht, solange es auf Standorten mindestens mittlerer Ertragfähigkeit grasen kann. 

 

Steckbrief Suffolk        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 120-160 85-100 4,0-6,0  
Jährlingsböcke 90-120 80-90 4,0-6,0  
Mutterschafe 70-100 70-85 3,5-4,0 150-220
Zuchtlämmer (6 Monate) 50-60      
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 400-500 g, Lebendgewicht: 42 kg      
Herkunft und Status Großbritannien, nicht gefährdet      

 

Ille de France

Beim großen Ile de France handelt es sich um eine gelungene Kreuzung aus Merinoschaf und der englischen Fleischrasse Leicester. Dadurch vereinen sie eine sehr gute Bemuskelung, Frohwüchsigkeit, und eine gute Schlachtausbeute mit einer für eine Fleischschafrasse feinen Wolle mit 24-28 Mikron. Auffällig sind der Stirnschopf und ein gefalteter Nasenrücken. Sie sind für die Koppelhaltung auf ertragreichen Standorten sowie für die Stallmast gut geeignet, von einer ganzjährigen Freilandhaltung ist eher abzuraten.

 

Steckbrief Ille de France        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 125-150 80-85 4,0-6,0  
Jährlingsböcke 90-110      
Mutterschafe 75-90 70-75 4,0-6,0 150-200
Zuchtlämmer (6 Monate) 45-60      
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 400-430 g, Lebendgewicht: 42 kg      
Herkunft und Status Frankreich, nicht gefährdet      

 

Texel

Das Texel-Schaf zeichnet sich durch eine sehr gute Fleischwüchsigkeit bei sehr guter Keulenbemuskelung aus. Es ist mittelgroß bis groß und von Kopf bis Fuß weiß gefärbt mit Ausnahme der Schleimhäute des Kopfes und eventueller kleiner schwarzer Flecken an Kopf und Ohren. Die Wolle ist reinweiß mit 33 – 35 μ. Sie sind besonders für die Koppelschafhaltung geeignet, benötigen aber ertragreiche Standorte. Das Texel gibt es übrigens auch im Farbschlag „Blau“, bei dem die Wolle blass- bis dunkelblau und die behaarten Körperstellen schwarz gefärbt sind und symmetrische weiße Abzeichen aufweisen.

 

Steckbrief Texel        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 115-145 80-83 4,0-5,0  
Jährlingsböcke 100-120 79-82 4,0-5,0  
Mutterschafe 70-80 72-80 3,5-4,5 160-190
Zuchtlämmer (6 Monate) 50-60 64-68    
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 380-450 g, Lebendgewicht: 42 kg      
Herkunft und Status Holland, nicht gefährdet      

 

Shropshire

Das Shropshire ist ein beliebter Helfer in der Weihnachtsbaumzucht – im Gegensatz zu anderen Rassen schmecken ihnen Fichten- und Tannenschößlinge nicht besonders und daher eigenen sie sich hervorragend für Unkrautbekämpfung in Weihnachtsbaumkulturen (und auch Obstbaumkulturen). Sie sind klein bis mittelgroß, haben reinweiße, kurze Wolle (26 – 30 μ), die auch die Backen bedeckt, während die übrigen, behaarten Körperteile in Kontrastfarbe schwarz oder dunkelbraun gefärbt sind. Ein langer, saisonaler Brunstzyklus, Frühreife und ausgeprägte Mütterlichkeit machen sie zu einer anpassungsfähigen und soliden Fleischrasse.

 

Steckbrief Shropshire        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 100-130 70-80 3,0-4,0  
Jährlingsböcke 60-80      
Mutterschafe 70-100 65-75 2,5-3,5 75-80
Zuchtlämmer (6 Monate) 30-40      
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 200-300 g, Lebendgewicht: 38 kg      
Herkunft und Status Großbritannien, nicht gefährdet      

 

Dorper

Das Dorperschaf stammt aus Südafrika und zeichnet sich durch eine sehr gute Bemuskelung, einen langen Rücken und sehr hochwertiges Fleisch aus. Es ist nur mittelgroß, aber durch seinen tiefen, breiten Rumpf vergleichsweise schwer. Während Kopf und Hals des Dorperschafs schwarz sind, ist der restliche Körper reinweiß. Sie haben ein sehr kurzes, mischwolliges Vlies, das im Sommer zum größten Teil abgeworfen wird, wodurch sie im Sommer einen Haarschaf-Habitus annehmen. Während die Mutterschafe hornlos sind, kommen bei den Böcken manchmal lose Hornstummel und selten echte Hörner vor. Die Brunst ist asaisonal, die Ablammungen leicht und die Lämmer sehr vital und frohwüchsig.

 

 

Steckbrief Dorper      
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Ablammergebnis %

Altblöcke 100-120 55-70  
Jährlingsböcke 80-100    
Mutterschafe 70-80 50-65 150
Zuchtlämmer (6 Monate) 50-55    
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 250-300 g, Lebendgewicht: 38-42 kg nach ca. 4-5 Wochen    
Herkunft und Status Südafrika, nicht gefährdet    

 

Milchschafe

Auch wenn der Name nicht direkt darauf hinweist: Milchschafe sind Dreinutzungsrassen. Denn neben der Milch werden natürlich trotzdem auch Fleisch und Wolle verwertet. Es gibt nicht viele Rassen, die speziell auf Milchleistung gezüchtet werden, darunter aber die auch in Deutschland vertretenen ostfriesischen Milchschafe und die Lacaune. Die hochwertige Schafsmilch und Produkte daraus (zum Beispiel Seifen) werden häufig direktvermarktet, seltener finden sich die Produkte auch in Supermarktregalen, vorwiegend als Joghurt.

 

Ostfriesisches Milchschaf

Das klassische Milchschaf Deutschlands ist das ostfriesische Milchschaf. Die großrahmige Rasse hat nach vorn gerichtete Ohren, große Augen und auffällige Tränendrüsen. Die lange Crossbred-Wolle (32 – 36 μ) kann ein breites Spektrum an Farben aufweisen, von vollständig weiß über gescheckt bis hin zu vollständig schwarzbraun, meist ist es jedoch weiß. Typisch ist auch der lange, dünne und unbewollte Schwanz. Neben einer guten Milchleistung zeichnet sich das ostfriesische Milchschaf außerdem durch eine hervorragende Fruchtbarkeit und leichtes Lammen aus.

 

Steckbrief Ostfriesisches Milchschaf         
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 110-130 75-90    
Jährlingsböcke 90-120      
Mutterschafe 70-100 70-80 4-5,5 200-300
Zuchtlämmer (6 Monate) 45-60      
Milchleistung 400-600 kg (240/300-Tage-Leistung) bei 5-7 % Fett und 4-6 % Eiweiß      
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 300-400 g      
Herkunft und Status einheimisch, stark gefährdet      

 

Lacaune

Das meist weiß gefärbte Lacaune-Schaf ist mittelrahmig und eher schwer. Im Gegensatz zum ostfriesischen Milchschaf ist der Schwanz bewollt, der Bauch dagegen meist unbewollt, ebenso wie Hals und Kopf. Die Wolle ist mit 28 – 34 μ etwas feiner. Sie sind eher spätreif, überzeugen aber mit sehr guten Milchinhaltsstoffen (bis zu 8 % Fett) und einer guten Schlachtkörperqualität.

 

Steckbrief Lacaune        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 90-120 75-85 4,0-6,0  
Jährlingsböcke 80-90      
Mutterschafe 70-80 65-80 3,0-4,0 150-200
Zuchtlämmer (6 Monate) 50-60      
Milchleistung ca. 300-600 kg bei 6-7 % Fett und 4,5-6,5 % Eiweiß      
Herkunft und Status Frankreich, nicht gefährdet      

 

Landschafe

Als große, anspruchslose und unkomplizierte Gruppe werden die Landschafe hauptsächlich in der Landschaftspflege ertragsarmer Regionen wie beispielsweise in Mittelgebirgslagen eingesetzt.

 

Leineschaf

Das robuste, hornlose Leineschaf ist mittelgroß bis großrahmig, frohwüchsig, marsch- und widerstandsfähig und stammt vom schlichtwolligen Rheinischen Landschaf ab. Im niedersächsischen Leinebergland entstand dann die Rasse „Leineschaf“ durch die Einkreuzung verschiedener englischer Rassen. Es ist heute noch vor allem entlang des Leineflusses verbreitet. Die glänzende Schlichtwolle ist reinweiß und dicht gestapelt bei ca. 28 – 36 μ und wurde als besonders haltbare Sockenwolle geschätzt. Es ist frühreif (8 Monate) bei langer Brunstsaison, sehr fruchtbar bei guter Milchleistung und hervorragenden Muttereigenschaften und Leichtlammigkeit, was in sehr guten Aufzuchtleistungen resultiert. In seiner Rassegeschichte wurde zwischenzeitlich ein „schwerer Leineschaftyp“ durch die Einkreuzung von ostfriesischen Milchschafen und Texelschafen gezüchtet, die beiden Rasseschläge wurden jedoch später (2016) wieder vereint.

 

Steckbrief Leineschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 100-120 75-85 5,0-6,0  
Jährlingsböcke 80-100   4,0-5,0  
Mutterschafe 60-80   3,5-4,0 140-200
Zuchtlämmer (6 Monate) 40-55      
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 250-400 g, Lebendgewicht: 35-42 kg       
Herkunft und Status einheimisch, stark gefährdet      

 

Rauhwolliges Pommersches Landschaf

Diese mittelgroße, hornlose, ursprüngliche Landschafrasse trägt ein blaugraues, seltener bräunliches mischwolliges Vlies mit einem optionalen langen Aalstrich und einem langen schwarzen Schwanz. Kopf und Gliedmaßen sind dagegen schwarz. Die Altböcke haben außerdem oftmals eine imposante Mähne, während die Lämmer mit feinem, schwarzem, Karakul-ähnlichem Fell geboren werden. Es wurde wahrscheinlich durch die Kreuzung von Zaupelschaf und Hannoverschem Schaf geschaffen und ist bestens an raues Küstenklima sowie magere und feuchte Böden angepasst und war daher entlang der Ostseeküste weit verbreitet. Die sehr lange Brunstsaison dauert von August bis Januar.

 

Steckbrief Rauhwolliges Pommersches Landschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 70-75 70-75 6,0-7,0  
Jährlingsböcke 55-65   4,0-5,0  
Mutterschafe 55-65 60-65 4,0-5,0 150-180
Zuchtlämmer (6 Monate) 40-50   3,5-4,0  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 35 kg       
Herkunft und Status einheimisch, gefährdet      

 

Rhönschaf

Beim Rhönschaf ist bis auf den schwarzen Kopf samt schwarzer Ohren alles andere weiß, einschließlich der Beine, klauen und der gesamten Wolle (Schlichtwolle, 32 – 38 μ). Röhnschafe sind anspruchslos und widerstandsfähig und damit für die Landschaftspflege auch karger, schwieriger Lagen geeignet. Bemerkenswert ist die lange Brunstsaison, eine asaisonale Brunst wird züchterisch angestrebt. 

 

Steckbrief Rhönschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 85-105 75-80 5,0  
Jährlingsböcke 60-85   4,5  
Mutterschafe 60-85 68-75 3,0-4,0 130-150
Zuchtlämmer (6 Monate) 45-65   3,0  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 250-300 g, Lebendgewicht: 35-40 kg       
Herkunft und Status einheimisch, Vorwarnstufe      

 

Coburger Fuchsschaf

Die alte Landschafrasse war in vielen Mittelgebirgsregionen beliebt und hat über die Zeit viele regionale Rasseschläge entwickelt, darunter Eisfelder und Oberpfälzer Füchse oder Eifeler und Hunsrücker Rotköpfe. Ihnen gemeinsam ist die goldgelbe bis rotbraune Färbung von Kopf und Beinen sowie eine Schlichtwolle von 33 – 36 μ. Deren Farbe wird mit dem Alter heller, glänzt und zeichnet sich durch einen hellen Grundton aus, auf dem verschiedene Gold-Schattierungen rangieren. Zusätzlich können Tiere beiderlei Geschlechts einen Aalstrich aufweisen. Sie sind widerstandsfähig und genügsam und eignen sich sowohl für die Koppel- als auch für die Hütehaltung.

 

Steckbrief Coburger Fuchsschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 85-105 75-80 4,0-5,0  
Jährlingsböcke 60-85      
Mutterschafe 60-85 68-75 3,0-4,0 130-180
Zuchtlämmer (6 Monate) 45-65      
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 250-300 g, Lebendgewicht: 38-40 kg    
Herkunft und Status einheimisch, gefährdet      

 

Waldschaf

Das Waldschaf stammt ab vom Zaupelschaf und ist eine kleine, oftmals gehörnte Rasse mit sehr guter Fruchtbarkeit: die asaisonale Brunst ermöglicht zwei Ablammungen pro Jahr bei einer Erstzulassung ab 8 Monaten. Ihre Färbung ist meist weiß, manchmal aber auch braun oder schwarz, die Mischwolle besteht aus groben Kurzhaar und den anteilsmäßig überwiegenden feinen Wollfasern. Durch die überstehenden Grannenhaare erscheint es etwas zottelig, ist aber durch den hohen Wollfaseranteil besser gegen Hitze und Kälte geschützt als andere alte Rassen. Es gilt heute als gefährdet.

 

Steckbrief Waldschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 60-70 65-70 3,5  
Jährlingsböcke 50-55   3,0  
Mutterschafe 40-55 60-65 3,0 160-180
Zuchtlämmer (6 Monate) 35-40      
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 35 kg      
Herkunft und Status einheimisch, stark gefährdet      

 

Ciktaschaf

Wie das Waldschaf stammt auch das Ciktaschaf vom Zaupelschaf ab. Es ist robust und wetterhart, klein bis mittelgroß mit einem mischwolligen Vlies in meist weiß, seltener braun oder schwarz. Fast alle Böcke und ein kleinerer Anteil der Schafe tragen Hörner. Durch die asaisonale Brunst ist eine zweimalige Ablammung im Jahr möglich, die Erstzulassung kann mit etwa 8 Monaten erfolgen. Von dieser Rasse existieren nur noch wenige Tiere, in Deutschland sind sie nur noch im schwäbischen Bauernhofmuseum zu finden.

Steckbrief Ciktaschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 60-70 65-70 3,5  
Jährlingsböcke 50-55   3,0  
Mutterschafe 40-55 60-65 3,0 160-180
Zuchtlämmer (6 Monate) 35-40   2,5  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 35 kg       
Herkunft und Status Ungarn, nicht gefährdet      

 

Heidschnucken

Die Heidschnucken gehören zu den kurzschwänzigen, nordischen Heideschafen und unterscheiden sich untereinander in erster Linie durch Farbe und Behornung. Sie weisen alle ein mischwolliges Flies mit feinem, weichem Unterhaar und grobem Oberhaar auf (38 – 39 μ). Sie sind bodenständig, anspruchlos, gut marschfähig und widerstandsfähig und besonders zur Landschaftspflege auf nicht zu intensiven Grünlandflächen geeignet. Sie bringen gute Muttereigenschaften und eine leichte Ablammung mit. Ursprünglich wurden sie, wie der Name schon sagt, vor allem auf Heide- und Moorflächen gehalten. Ihr feines Fleisch ist fettarm und wildbretartig.

 

Graue gehörnte Heidschnucke

Die bei der Geburt noch schwarz-gelockte Wolle färbt sich nach der ersten Schur in das rassetypische silbergrau, während Kopf und Beine schwarz bleiben. Die weiblichen Tiere tragen nach hinten gebogene Hörner, die Widder dagegen Hornschnecken. Die kleinen, schwarzen Ohren stehen schräg aufwärts.

 

Steckbrief Graue gehörnte Heidschnucke        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 75-90 70-75 4,0  
Jährlingsböcke 60-80   2,5-3,0  
Mutterschafe 45-55 65-70 1,7-2,5 100-120
Zuchtlämmer (6 Monate) 35-45   1,5  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 30-38 kg       
Herkunft und Status einheimisch, nicht gefährdet      

 

Weiße gehörnte Heidschnucke

Von ihren grauen Verwandten unterscheiden sich die weißen gehörnten Heidschnucken hauptsächlich durch ihre Farbe. Die Erstzulassung kann wie bei den grauen Heidschnucken je nach Haltung mit 10 bis 18 Monaten erfolgen.

 

Steckbrief Weiße gehörnte Heidschnucke        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 70-80 65-70 3,5  
Jährlingsböcke 60-70   3,0  
Mutterschafe 40-50 60-65 1,8 100-120
Zuchtlämmer (6 Monate) 30-40   2,0  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 30-40 kg       
Herkunft und Status einheimisch, stark gefährdet      

 

Weiße hornlose Heidschnucke

Das größte Unterscheidungsmerkmal zu den vorgenannten Heidschnucken ist die Hornlosigkeit beider Geschlechter. Sie können aber auch etwas früher zugelassen werden, mit etwa 6 Monaten je nach Aufzucht. Sie sind auch unter dem Namen „Moorschnucke“ bekannt.

 

Steckbrief Weiße hornlose Heidschnucke        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 65-80 65-70 3,0-4,0  
Jährlingsböcke 50-65   2,5-3,0  
Mutterschafe 40-50 60-65 1,7-2,5 100-120
Zuchtlämmer (6 Monate) 30-40   1,5  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 30-34 kg       
Herkunft und Status einheimisch, stark gefährdet      

 

Skudde

Wie die Heidschnucken gehört auch die kleine, robuste Skudde zu den kurzschwänzigen, nordischen Heideschafen. Es ist eine alte, ursprüngliche Rasse mit Mischwolle in einfarbig weiß, schwarz, braun oder grau. Besonders beeindruckend ist das schneckenförmige Horn der Böcke. Die weiblichen Tiere tragen manchmal auch Hörner, jedoch nicht immer. Die Brunst ist bedingt asaisonal, die Erstzulassung kann ab etwa 8 Monaten erfolgen.

 

Steckbrief Skudde        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 40-50 50-65 2,0-2,5  
Jährlingsböcke 30-40 50-60 1,5-2,0  
Mutterschafe 30-40 45-60 1,2-2,0 130-180
Zuchtlämmer (6 Monate) 25-35 40-55 1,0-1,8  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 100-150 g, Lebendgewicht: 20-28 kg      
Herkunft und Status einheimisch, gefährdet      

 

Bentheimer Landschaf

Aus der Kreuzung von schlichwolligem Marschschaf und Heideschaf wurde das Bentheimer Landschaf gezüchtet – ein großrahmiges Landschaf mit reinweißer Wolle (37 – 38 μ) und schwarzen Zeichen um die Augen sowie oft auch an den Ohrenspitzen und einem langen, bewollten Schwanz. Beide Geschlechter, aber insbesondere die Böcke haben eine deutlich geramste Nase. Die Brunstsaison ist lange, die Erstzulassung ab sieben Monaten möglich und die Lämmer sind frohwüchsig.

 

Steckbrief Bentheimer Landschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 86-105 75-80 4,0-5,0  
Jährlingsböcke 60-85      
Mutterschafe 60-85 68-75 3,0-4,0 130-180
Zuchtlämmer (6 Monate) 45-65      
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 250-300 g, Lebendgewicht: 38-40 kg       
Herkunft und Status einheimisch, stark gefährdet      

 

Ungarisches Zackelschaf

Mit seinen charakteristischen, korkenzieherartig gedrehten, langen Hörnern ist das eigenwillige Zackelschaf ein echter Blickfang. Bei den Böcken können die Hörner bis zu einem Meter lang werden. Auch das Vlies weicht von der Norm ab: Die Mischwolle ist körpernah verflizt, der Rest hängt in gedrehten, langen Locken herab. Üblich sind schwarze und weiße Wollvarianten, während Kopf und Beine meist braun, seltener grau oder schwarz sind. Obwohl die lebhaften, scheuen Tiere zur Gruppe der Landschafe gehören, weisen sie eine gute Milchleistung und gute Melkbarkeit auf, wodurch sie sich theoretisch auch als Milchschafe eignen. Die Erstzulassung ist, wie bei vielen ursprünglichen Rassen, erst mit etwa 18 Monaten sinnvoll.

 

Steckbrief Ungarisches Zackelschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 55-65 60 3,0-4,0  
Jährlingsböcke 40-50   2,0-3,0  
Mutterschafe 40-45 55 1,0-2,0 100-120
Zuchtlämmer (6 Monate) 30-35   1,0-2,0  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 35-38 kg       
Herkunft und Status Ungarn, nicht gefährdet      

 

Walachenschaf

Die deutsche Population des tschechischen Walachenschafs geht auf nur 8 Tiere zurück. Das mittelgroße, genügsame Schaf gehört zur Gruppe der Zackelschafe und wurde ursprünglich als Milchschaf genutzt. Es ist temperamentvoll und eher scheu. Die beeindruckenden Hörner der Böcke sind seitlich ausgedreht, bis zu einem halben Meter lang und weisen häufig einen schwarzen Längsstreifen auf, die weiblichen Walachenschafe tragen nicht immer Hörner. Das Vlies ist mischwollig und grob und heute eigentlich immer weiß, auch wenn ursprünglich graue und braune Farbtöne im Rasseprofil vorhanden waren. Die Erstzulassung erfolgt etwas später als bei anderen Rassen mit etwa 18 Monaten, dafür punktet das Walachenschaf mit guten Muttereigenschaften, guter Milchleistung und leichter Ablammung sowie einer Eignung für die Landschaftspflege.

 

Steckbrief Walachenschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 70-80 75-80 4,0-5,0  
Jährlingsböcke 42-52   4,0  
Mutterschafe 42-54 65-70 2,0-2,5 120-180
Zuchtlämmer (6 Monate) 30-40   1,5  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 150-200 g, Lebendgewicht: 30-35 kg       
Herkunft und Status Tschechien, nicht gefährdet      

 

Britische Landschafrassen

Scottish Blackface

Das Scottish Blackface ist ein sehr robustes Schaf, das für die Fleisch- und Wollerzeugung in den kargen und feuchten Gebirgslagen Großbritanniens gezüchtet wurde. Die mittelgroße Rasse fällt durch ihren charakteristischen, meist schwarzen, ramsnasigen Kopf mit den weißen Flecken und die gebogenen Hörner beider Geschlechter auf. Bei den Böcken drehen sich die Hörner mit zunehmendem Alter immer weiter schneckenförmig ein. Das Vlies ist lang (bis 30cm) und reinweiß, man unterscheidet dann die drei Unterarten „Perth“ (mittlere bis lange Wolle), „Lanark“ (kürzere Wolle) und „Northumberland“ (sehr weiche Wolle). Während sie in Deutschland selten sind, erfreuen sie sich großer Beliebtheit unter den Schafhaltern Großbritanniens, auch aufgrund ihrer Genügsamkeit, leichten Ablammung und sehr guten Muttereigenschaften.

 

Steckbrief Scottish Blackface        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 80-100 70 3,0-3,5  
Mutterschafe 65-75 65 2,0-2,5 100-150
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 35-38 kg       
Herkunft und Status Großbritannien, nicht gefährdet      

 

Jakobschaf

Gehörnt ist gar kein Ausdruck – Jakobschafe können nicht nur zwei, sondern sogar vier oder sechs Hörner tragen! Das aus Großbritannien stammende Schaf ist mittelgroß und robust und wird sowohl zur Landschaftspflege als auch zur Wollgewinnung eingesetzt. Zu erkennen ist es nicht nur an den zusätzlichen Hornpaaren, sondern auch an der typischen weißen Blesse auf schwarzen Backen. Das Vlies ist glänzend braunweiß oder schwarzweiß, gut spinnfähig bei feiner bis mittlerer Qualität und bis zu 18cm lang. 

 

Steckbrief Jakobschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 55-85 70-80 2,5-4,0  
Mutterschafe 35-60 65-70 1,5-3,0 150
Fleischleistung Schlachtlämmer        
Herkunft und Status        

 

Herdwick

Die extrem robusten, harten, kleinen Herdwick-Schafe stammen zwar offiziell aus Großbritannien, ihr eigentlicher Ursprung ist jedoch wahrscheinlich Skandinavien. Dadurch sind sie hervorragend für die Haltung in feuchten, kalten Höhenlagen geeignet. Die Böcke tragen manchmal Hörner, die Gesichter beider Geschlechter sind in der Regel reinweiß. Das blaugraue Vlies ist ebenfalls den Höhenlagen angepasst: Dicht, schwer und mit solider Unterwolle, manche Tiere tragen zudem eine ausgeprägte Mähne. Beliebt sind sie in den Höhenlagen Nordenglands vor allem aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und Langlebigkeit.

 

Steckbrief Herdwickschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 65-75   2,0-3,0  
Mutterschafe 40-50   1,5-2,0 150
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 200 g, Lebendgewicht: 30-40 kg       
Herkunft und Status Großbritannien, nicht gefährdet      

 

Soayschaf

Obwohl zur Gruppe der Landschafe zählend, besteht das nur etwa 3 – 5 cm lange, braune Vlies des Soayschafes aus Haaren und wird zudem von den Tieren selbst abgestreift. Auch sie stammen aus Großbritannien, genauer gesagt von der Insel Soay im Westen Schottlands. Die kleinen, schlanken Soayschafe sind robust, genügsam und widerstandsfähig. Während die Böcke kreisförmige Hörner tragen, sind die der weiblichen Tiere sichelartig nach hinten gebogen.

 

Steckbrief Herdwickschaf      
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Ablammergebnis %

Altblöcke 25-45 50-55  
Mutterschafe 20-30 45-50 100-150
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 80-140 g, Lebendgewicht: 15-20 kg     
Herkunft und Status Großbritannien, nicht gefährdet    

 

Kamerunschaf

Das Kamerunschaf wird von Laien gern mit einer Ziege verwechselt – ist aber von Kopf bis Fuß ein echtes Schaf und zählt zu den Haarschafen. Es trägt statt Wolle ein dichtes Haarkleid, das am Körper in verschiedenen Brauntönen rangiert und an Bauch, Kopf und Beinen schwarz ist. Selten kommen auch rein schwarze Tiere vor. Im Winter wird die Behaarung durch eine dichte Unterwolle ergänzt und im Frühjahr stößt das Kamerunschaf diese Unterwolle wieder ab. Während die Böcke Sichelhörner tragen, sind die Mutterschafe hornlos. Die kleinen Kamerunschafe können bereits mit etwa 7 Monaten zum ersten Mal belegt werden und durch ihre asaisonale Brunst zweimal pro Jahr Ablammen.

 

 Steckbrief Kamerunschaf      
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Ablammergebnis %

Altblöcke 40-50 55-60  
Jährlingsböcke 30-35    
Mutterschafe 30-40 45-55 150
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 120-150 g, Lebendgewicht: 30-34 kg     
Herkunft und Status Westafrika, nicht gefährdet    

 

Bergschafe

Bergschafe zeichnen sich durch ihre lange, grobe Wolle aus, die sie auch für nasse Höhenlage gut ausrüstet. In Deutschland sind sie daher vor allem im Süden im Alpen- und Voralpenraum zu finden.

 

Deutsche Bergschaf-Farbschläge

Zu den klassischen deutschen Bergschafen zählen zunächst die mittelgroßen bis großen weißen, braunen, schwarzen und gescheckten Bergschafe, die sich in erster Linie durch ihre Farben unterscheiden. Allen gemeinsam ist eine ausgeprägt asaisonale Brunst, Frohwüchsigkeit, Frühreife (mit 8 Monaten) sowie beste Muttereigenschaften. Ihr Vlies ist dicht, liegt bei etwa 32 – 36 μ und kann zweimal jährlich geschoren werden. Sie alle sind hornlos und tragen lange, herabhängende Ohren.

 

Steckbrief Braunes, schwarzes und geschecktes Bergschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 85-110 80-85 6,0-8,0  
Jährlingsböcke 70-80   5,0-6,0  
Mutterschafe 70-80 72-80 4,0-6,0 180-200
Zuchtlämmer (6 Monate) 50-60   4,0-5,0  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 250-300 g, Lebendgewicht: 42 kg       
Herkunft und Status einheimisch, Braunes Bergschaf stark gefährdet, Schwarzes und Geschecktes Bergschaf extrem gefährdet      

 

 

Steckbrief Weißes Bergschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 90-120 80-85 6,0-8,0  
Jährlingsböcke 70-90   5,0-6,0  
Mutterschafe 75-85 72-80 4,0-6,0 170-200
Zuchtlämmer (6 Monate) 50-65   4,0-5,0  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 280-320 g, Lebendgewicht: 42 kg       
Herkunft und Status einheimisch, stark gefährdet      

 

Weißes Bergschaf

Braunes Bergschaf

Schwarzes Bergschaf

Geschecktes Bergschaf

 

Steckbrief Kärntner Brillenschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 80-100 75-80 4,0-6,0  
Jährlingsböcke 50-65   3,5-5,0  
Mutterschafe 65-75 72-76 3,0-5,0  
Zuchtlämmer (6 Monate) 50-60   3,0-3,5  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 230-280 g, Lebendgewicht: 40-42 kg       
Herkunft und Status Österreich, extrem gefährdet      

 

Steinschafe

Alpines Steinschaf

Von der ursprünglichen Rasse der Alpen sind heute nur noch einzelne Bestände im Berchtesgadener Land, Salzburg und Nauders vorhanden. Zuchttiere werden daher vom StmELF mit einer Haltungsprämie gefördert.

Das robuste Alpine Steinschaf ist klein bis mittelgroß mit breiten, tiefen Körpern und sehr harten Klauen. Sie sind für das Hochgebirge bestens gerüstet, trittsicher und widerstandsfähig und aufgrund ihrer Zutraulichkeit insbesondere auch für Klein- und Hobbybestände gut geeignet. Sie sind frühreif und durch die asaisonale Brunst ist eine zweimalige jährliche Ablammung möglich, sodass sie neben ihrer Genügsamkeit und Langlebigkeit auch noch gute Fruchtbarkeitsleistungen bringen. Ihr mischwolliges Vlies kann alle Farbschläge annehmen, am häufigsten sind Graufärbungen. Beide Geschlechter können Hörner tragen, wobei die der Böcke meist schneckenartig gedreht sind und seitlich abstehen.

 

Steckbrief Alpines Steinschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 60-75 73-80 3,5  
Jährlingsböcke 40-60   3,0  
Mutterschafe 45-60 65-70 3,0 180-200
Zuchtlämmer (6 Monate) 35-45   2,0  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 200-250 g, Lebendgewicht: 35-40 kg       
Herkunft und Status einheimisch, stark gefährdet      

 

Krainer Steinschaf

Das Krainer Steinschaf ist eng verwandt mit dem Alpinen Steinschaf – beide stammen vom Torfschaf ab und sind klassische Alpenschafe. Wie das Alpine Steinschaf ist auch das Krainer Steinschaf robust, trittsicher, widerstandsfähig, frühreif mit asaisonaler Brunst, zutraulich und damit sowohl unkompliziert als auch fruchtbar, lediglich etwas zierlicher und kleiner als das Alpine Steinschaf. Zusätzlich zeichnet es sich aber auch durch eine gute Milchleistung aus, weshalb es mancherorts zur Milchnutzung gehalten wird, beispielsweise in Slowenien. Das mischwollige Vlies kommt in vier Farbschlägen vor, meist schwarz oder weiß, seltener gescheckt oder grau. Auch das Krainer Steinschaf gilt als gefährdet, weshalb das StmELF Zuchttiere mit einer Haltungsprämie fördert.

 

Steckbrief Krainer Steinschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 55-70 73-78 3,5  
Jährlingsböcke 40-55   3,0  
Mutterschafe 45-55 65-70 3,0 170-200
Zuchtlämmer (6 Monate) 30-40   2,0  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 200-250 g, Lebendgewicht: 35-40 kg       
Herkunft und Status einheimisch, gefährdet      

 

Tiroler Steinschaf

Das mittelgroße bis große, temperamentvolle Tiroler Steinschaf ist ebenso im Hochgebirge zuhause wie seine Namensvettern. Es ist sehr trittsicher und verfügt über harte Klauen. Die Böcke tragen Hörner und bilden im Alter charakteristische Falten aus. Das glänzende Vlies (33 – 36 μ) kann zweimal im Jahr geschoren werden und besteht aus weißer bis grauer Schlichtwolle. Durch ihre asaisonale Brunst, guten Muttereigenschaften und Frohwüchsigkeit bieten auch sie ausgezeichnete Fruchtbarkeits- und Aufzuchtleistungen (Aufzuchtindex 98).

 

Steckbrief Tiroler Steinschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 70-120 80-95 4,5-5,5  
Jährlingsböcke 60      
Mutterschafe 70-90 70-90 4,0-5,0 180-220
Zuchtlämmer (6 Monate) 55      
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 250 g, Lebendgewicht: 40-42 kg       
Herkunft und Status Österreich, gefährdet      

 

Walliser Schwarznasenschaf

Optisch sind die mittelgroßen Walliser Schwarznasenschafe ein echter, plüschiger Hingucker: Die schwarze Nase, Ohren und Stiefel und die schwarzen Flecken um die Augen, an den Karpal- und Sprunggelenken sowie bei den weiblichen Tieren am After sind ebenso rassetypisch wie das ansonsten reinweiße, gelockte Vlies, das den gesamten Körper bedeckt, inklusive Kopf und Beine. Außerdem tragen beide Geschlechter seitlich abstehende, geschraubte, weiße Hörner. Sie stammen vom schwarznasigen Vispertalerschaf ab und kommen aus den Oberwallis in der Schweiz. Wie ihre Herkunft bereits vermuten lässt, sind auch sie hervorragend für die Haltung im rauen Hochgebirge geeignet. Sie sind robust, genügsam, frohwüchsig und durch ihre asaisonale Brunst sind zwei Ablammungen pro Jahr möglich.

 

 Steckbrief Walliser Schwarznasenschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 80-130 80-85 3,5-4,5  
Mutterschafe 70-90 70-78 3,0-4,0

180-200 (teilweise 250)

Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 250-300 g, Lebendgewicht: 40-42 kg       
Herkunft und Status Schweiz, nicht gefährdet      

 

Walliser Landschaf

Ebenfalls aus dem Ober- bzw. Mittelwallis stammt das kleinere Walliser Landschaf, dessen Vlies typischerweise rotbraun und manchmal schwarz gefärbt ist. Beide Geschlechter tragen Hörner, die seitlich abstehen und in sich gedreht sind. Auch sie sind robust, langlebig und genügsam und eignen sich für die extensive Haltung im Gebirge. Sowohl ihr ruhiger Charakter als auch ihr ausgeprägter Herdentrieb machen sie zu unkomplizierten, selbstständigen Zeitgenossen. Die Brunst ist asaisonal.

 

Steckbrief Walliser Landschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 60-90 65-75 4,5  
Mutterschafe 50-75 60-70 4,0 150-200
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 200 g, Lebendgewicht: 35 kg       
Herkunft und Status Schweiz, nicht gefährdet      

 

Juraschaf / Schwarzbraunes Bergschaf

Das mittelgroße Juraschaf wird in seinem Herkunftsland, der Schweiz, auch als Schwarzbraunes Bergschaf bezeichnet. Im Gegensatz zu den deutschen Bergschafen zeichnet es sich durch ein kürzeres und deutlich feineres Vlies aus, das mit 28 – 30 μ schon beinahe Merinocharakter aufweist und einheitlich hellbraun, dunkelbraun oder schwarz gefärbt ist. Es ist zwar eher spätreif (Erstbelegung zwischen 15 – 18 Monaten), bietet dafür aber eine asaisonale Brunst, gute Mutterinstinkte und eine sehr gute Fruchtbarkeit bei gleichzeitiger Frohwüchsigkeit der Lämmer.

 

 

Steckbrief Walliser Landschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 90-120 72-82 3,5-4,0  
Jährlingsböcke 70-90   3,0-3,5  
Mutterschafe 70-85 66-74 3,0-3,5 220
Zuchtlämmer (6 Monate) 50-65   3,0  
Fleischleistung Schlachtlämmer tägl. Zunahme: 250-300 g, Lebendgewicht: 40-42 kg       
Herkunft und Status Schweiz, nicht gefährdet      

 

Deutsches Karakulschaf

Das ursprünglich aus Usbekistan stammende Deutsche Karakulschaf ist hierzulande extrem gefährdet, wird aber in Russland, Afghanistan und Namibia weiterhin gezüchtet. Es wird in verschiedene Rassegruppe eingeordnet, sowohl als Fettschwanzschaf, als Lockenschaf und Pelzschaf als auch als Steppenschaf. Das Schwanzfett ist ein begehrtes Nahrungsmittel in arabischen und jüdischen Gemeinschaften und das Fell der Lämmer („Persianer“) erzielt auch international gute Preise, die erwachsenen Schafe liefern dagegen eine grobe Mischwolle. Sie kommen in drei Farbschlägen vor: Schwarz („arabi“), grau („schiras“) und braun („kombar“), wobei schwarz am häufigsten ist. Sie sind nicht übermäßig fruchtbar (i. d. R. nur ein Lamm pro Jahr bei saisonaler Brunst), sind aber dafür sehr anspruchslos, widerstandsfähig und langlebig (bis 20 Jahre). Sie sind am besten für sehr trockene Standorte geeignet.

 

Steckbrief Walliser Landschaf        
 

Gewicht kg

Widerrist cm

Vliesgewicht kg

Ablammergebnis %

Altblöcke 60-80 70 4,0  
Mutterschafe 40-60 65 2,5-3,0 100
Herkunft und Status Usbekistan/Westturkestan, extrem gefährdet